HRT Risikoprofil
Profil Hormonersatztherapie
In der Gynäkologie ist eine der wichtigsten Fragen, ob postmenopausale Patientinnen sich Hormonersatztherapien (HRT) unterziehen sollten oder nicht.
Von schwerwiegenden Nebenwirkungen der bisweilen jahrelangen Therapie wurde nicht ausgegangen. Durch den Abbruch der bisher größten Hormontherapiestudie Women’s Health Initiative (WHI) [1] im Jahre 2002 hat ein Umdenken Raum gegriffen. Im Kombinationsarm (Östrogen + Gestagen) fand sich ein ungünstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis. Auch im Östrogen-Mono-Arm wurde ein erhöhtes Schlaganfallrisiko nicht durch ein vermindertes Risiko für eine Koronare Herzkrankheit (KHK) ausgeglichen.
Der generalisierend präventive Ansatz wurde daher aufgegeben und nur noch hormonell therapiert, wenn einschlägige Symptome auftreten. Eine etablierte Therapie der menopausalen Beschwerden wie vasomotorische Störungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen ist die Östrogensubstitution oder die kombinierte Östrogen-Gestagen-Substitution. [2]
Es bestehen jedoch individuelle Risiken für unerwünschte Nebenwirkungen und ein individuelles Nutzenprofil, die bzw. das u. a. von der individuellen genetischen Ausstattung abhängig sein können bzw. kann.
Mittels einer Blutprobe können diese Risiken der Nutzen einer Hormonersatztherapie eingeschätzt werden, indem entsprechende Genvarianten untersucht werden.